Digitaler Nomade

Das wahre Leben als digitaler Nomade

Als ich mich entschlossen hatte, die Welt zu bereisen und gesagt habe, ich werde nun ein digitaler Nomade wurde ich häufig gefragt was denn dies ist. Meine Freunde, als auch meine Familie verstanden nicht, was diese Bezeichnung bedeutet. Ich erzähle dir nun wie das wahre Leben als Perpetual Traveler ist. Laut wikipedia ist die Bezeichnung für einen Nomaden, die folgende: „Als Nomaden werden im engeren Sinn Menschen bezeichnet, die aus ökonomischen Gründen eine nicht-sesshafte Lebensweise führen: …“

Heute beantworte ich immer die Frage, das ich ortsunabhängig meine Arbeit online erledige und dabei gerne in verschiedene Länder reise. Nach über 7 Jahren „On the Road“ haben sich auch die Fragen in meinem Freundeskreis gedreht und ich werde nun nach meinen zukünftigen Reisezielen gefragt. Freundschaften werden online über Skype oder Whats App gepflegt und 1–2 mal im Jahr wird ein Treffen in einem Land ausgemacht, wo ich mich gerade befinde. Lustigerweise, scheinen die meisten die Sonne Lissabons zu bevorzugen, da ich schon mehrfach Familie und Freunde dort empfangen habe. Erfahre hier mehr über diese wunderbare Stadt. Hier kannst du auch meinen kostenlosen Reiseführer erhalten.

Ablauf des Alltags als digitaler Nomade

Mein Alltag ist eigentlich gleich, wo immer ich mich auch befinde. Das heißt früh aufstehen, meinen Sport treiben und mit der Arbeit starten. Das ist nicht wirklich anders als ins Büro zu gehen, nur das mein Büro eher ein Co-Working-Space oder das eigene Airbnb ist. Der große Unterschied ist jedoch, das ich, wenn ich meine Tagesarbeit erledigt habe, Zeit habe um die neue Stadt, das neue Land zu erkunden. Das heißt, wenn ich zum Beispiel in Lissabon bin (Leben in Lissabon als digitaler Nomade), kann ich meinen restlichen Tag mit Sehenswürdigkeiten und einen Spaziergang am Fluß Tejo genießen. Sollte ich in Bangkok sein, werde ich stattdessen am Abend in ein Restaurant gehen oder die nächtlichen Märkte besuchen.

Routine als Nomade

Marc, hast du keine Routine? Das ist häufig, was ich höre. Doch, die habe ich. Meine Routine besteht nur darin, statt den Jahresurlaub zu planen, die nächsten Flüge, Reiseziele und Airbnb zu prüfen und zu buchen, sowie Visabestimmungen zu überprüfen. Das Image am Strand zu sitzen und von dort mit dem Laptop zu arbeiten ist Illusion. Dies ist nicht die Wahrheit. Das ist eine Story, die sich sehr gut verkauft aber bei den meisten Nomaden nicht Realität ist. Projekte müssen fertiggestellt werden, Consulting Calls mit Kunden durchgeführt, der Freelancer Job verlangt den Einhalt des Termins und durch die Zeitverschiebung können die Kunden nur nachts telefonisch erreicht werden. Dazu brauchst du eine solide und verlässliche Internetverbindung, mit der du unbeschwert deiner Arbeit nachkommen kannst.

Sobald dies als erledigt markiert ist, dann kannst du deinen Aufenthalt in dem neuen Land genießen oder einen Tag freinehmen und den Strand in Badeshorts erobern. So schön auch die Freiheit ist, in anderen Ländern zu leben, du solltest dringend eine Routine entwickeln, um dein Business voranzubringen oder deine Projekte zeitgerecht abzuliefern.

Herausforderungen als digitaler Nomade

Ein Freund von mir sagte unlängst „Marc, We Need To Face The Wall“. Was er damit meinte, ist das wir uns vor der Wahrheit nicht verstecken können. Viele Menschen mögen es in den Urlaub zu gehen, aber die Idee, jeden Monat oder alle 2,3 Monate in einem neuen Land zu sein und Flüge zu buchen, die Unsicherheit die perfekte Unterkunft zu finden, in einem sicheren Stadtteil, das alles ist zu viel für einige.

Das Leben als Nomade hat viele Vorteile. Die größte Herausforderung ist ganz sicher, die Flexibilität zu besitzen und Änderungen zu akzeptieren, die einen aus der eigenen Komfortzone bringen. Die eigenen 4 Wände in der Stadt, die man seit Jahren kennt, das ist Komfort. Das alles ist gut, doch als digitaler Nomade hast du mit Flugverspätungen, schlechten Betten in dem Airbnb oder mit der höheren Wahrscheinlichkeit eher krank zu werden (Ausbruch von Krankheiten, Coronavirus sei hier genannt, Temperaturschwankungen, mit denen dein Körper zu kämpfen hat, Vielfliegerei etc.), zu kämpfen. Ich sehe aber die Vorteile deutlich überwiegen und liebe es zu Reisen.

Komfort als Person

Wie viel ist dein Komfort dir wert? Kannst du längere Zeit mit Unsicherheit umgehen? Wie wertvoll sind dir deine Freundschaften, wenn du manchmal Menschen 1,2 Jahre lang nicht sehen kannst? Bist du bereit eine neue Sprache zu lernen, wenn du mit Englisch nicht weiterkommst?

Solltest du mit der Idee spielen, die Welt zu bereisen und ein digitaler Nomade zu werden, gratuliere ich dir. Doch setze dich mit den oben genannten Fragen auseinander und denke nach, wie flexibel du wirklich bist. Ich habe Menschen getroffen, die wirklich im wörtlichen Sinn die Schnauze voll hatten und einen radikalen Schnitt gemacht haben, um 4 Monate später festgestellt zu haben, das die Heimat fehlt, das eigene komfortable Bett, das Leben aus dem Koffer oder Rucksack nicht das richtige ist.

Du siehst das Leben als Nomade hat Vorteile. Das Erkunden von neuen Kulturen, du triffst wunderbare tolle Menschen, mit denen du eine intensive Zeit erlebst und die Erfahrung, wie das Leben in anderen Ethikkreisen und Ländern ist. Doch der Nachteil kann auch gesundheitliche Gründe mit sich bringen, von denen du noch gar nichts wusstest (Besuch von Notfallaufnahme in Kuala Lumpur meiner Frau sei hier erwähnt).

Vielleicht bist du einfach nur müde, lustlos und dir fehlt die Kreativität? Der Sprung in das kalte Wasser des Nomadenlebens kann schnell gehen, doch dir ist dein Komfort wichtig…dann nimm dir erstmal eine Auszeit von 2,3 Monaten unbezahlten Urlaub, falls dies möglich ist. So kannst du das Thema Reisen in Vollzeit erstmal erkunden und immer noch entscheiden, ob es dies ist, was du wirklich willst. Erstelle dir einen Plan und lerne dich erstmal selber kennen. Dann kannst du die richtige Entscheidung für dich selbst treffen. Ich habe diesen Schritt nie bereut und ermuntere dich diesem Lifestyle zu öffnen.

Wer bin ich eigentlich?

Hier geht es nicht um ich. Hier geht es darum, wer du eigentlich bist und ob du dich selber genau kennst. Dies ist beim Nomadenleben ganz wichtig. Beantworte die folgenden Fragen:

Kannst du 30 Sachen aufschreiben, die du gut an dir findest?

Welche Stärken habe ich, die ich online zur Verfügung stellen kann?

Was kann ich Leuten beibringen und welchen Mehrwert liefere ich für diese?

Kann ich Zeit allein mit mir verbringen oder brauch ich immer jemand um mich herum?

Ist mein Partner an den gleichen Sachen wie ich interessiert oder gibt es gewaltige Unterschiede?

Was will ich eigentlich erreichen in meinem Leben oder lebe ich nur den Moment?

Was interessiert mich eigentlich?

Welche Fähigkeiten mögen Menschen an mir am meisten?

Zweifel und Unsicherheit überkommen

Ich stelle dir diese Fragen, da du einen Moment auf den Reisen haben wirst, an dem du alles hinterfragst, was du hast und was du gerade tust. Ich nenne es den Moment der Frustration, wenn du merkst, das dein Projekt nicht abgehoben hat, wie du es erwartet hast. Wenn du feststellst, dass du gegen eine Wand läufst und nichts, aber wirklich nichts läuft. Wenn dein Geld dir quasi aus den Händen gleitet und du Angst um deine Existenz hast. Du merkst, dass du wieder was ändern musst, da du nicht mehr im Flow bist. Diesen Flow schaffst du dir übrigens selbst. All die äußeren Einflüsse, Ängste und Unsicherheit finden nur in deinem Kopf statt. Wenn du lernst hiermit umzugehen, bist du bereit. Du weißt, dass du alles schaffen kannst.

Reisen kann eine gute Medizin dafür sein, dich selbst besser kennenzulernen. Die gewonnene Erinnerung an unvergessliche Momente, Abenteuer sind es wert. Unterwegs sein und die Schönheit dieses Planeten aus verschieden Ecken zu sehen, ist wunderschön.

Motivation für andere

Ich möchte dich nicht demotivieren, sondern inspirieren, dass du dich erst einmal hinterfragst, was du eigentlich vom Leben willst. Das Leben, der Traum vom Nomadenleben ist schön, doch ob es das richtige für dich ist, kannst nur du selber für dich beantworten. Mein Leben findet aus dem Koffer statt. Dieser Koffer, widerspiegelt mein momentanes Leben. Ich habe auf meinen Reisen, mein ganzes Leben de facto in diesen Koffer gepackt und lebe aus diesem. Solltest du bereit sein, diese Art von Lifestyle gegen das aktuelle Leben einzutauschen, dann bist du bereit. Die Erfahrung, welche du auf deinen Reisen aufsaugst und erlebst, kann dir keiner nehmen. Es ist etwas, was du für immer mit dir selbst mitträgst und dich zu dir selbst bringt. Dieser Schritt war der richtige für mich und ich liebe jeden Moment davon.

Bleibe dir selber treu, das ist das, was ich dir empfehle. Verstelle dich nicht für andere auf Reisen, sondern sei du selbst. Du wirst Menschen treffen, andere Influencer die Tausende von Menschen online erreichen und dein eigenes Instagram Profil hat gerade einmal 50 Followers. Zahlen, Vergleiche, Nationalitäten sind als Reisender nicht hilfreich. Schreibe deine eigene Geschichte, motiviere deine Freunde, deine Familie. Lern ein besserer Mensch zu sein und teile dein Wissen mit anderen. Dies ist der Schlüssel zum Erfolg als Nomade und schreibe ein neues Kapitel jeden Tag in dein Buch des Lebens. Du wirst verwunderte Blicke ernten, wie dieser Satz aus Wikipedia bestätigt:

„Nomaden waren den Machthabern sesshafter Völker aller Zeiten sehr oft suspekt und wurden nicht selten als Barbaren betrachtet.“

Fazit

Wir Nomaden sind einfach anders und das ist gut so. Erinnere dich daran, dass du einzigartig bist und eine andere Erfahrung erfahren möchtest, als der Großteil der Menschen. Genieße deinen Reise Lifestyle, deine Freiheit, die Welt erkunden zu können und lerne von den echten Nomaden aus der Vergangenheit. Du wirst dich selbst auf diesen Reisen kennenlernen.

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