Porto in Portugal in 2 Tagen erkunden
Mein Herz schlägt für Lissabon (hier zum kostenlosen Reiseführer) , doch der Ruf des wilden Nordens von Portugal mit Porto kann ich nicht widerstehen und ich sitze an einem frühen Montagmorgen mit meiner Frau um halb sechs in der Electrico, welche uns an den Praça do Comércio bringt. Dieser Marktplatz direkt am Tejo gelegen ist das Herzstück Lissabons.
Hier hängt der Hauch von Jahrhunderte alter Tradition in der Luft. Handel wurde hier betrieben, Kräuter tauschten den Besitzer und die Lagerräume der Boote, welche am Steg festgezurrt waren, waren mit dem Reichtum der verschiedensten Kulturen beladen und warteten auf neue Eigentümer in der Seemacht Portugals. Urplötzlich merke ich, das mein Weg mich an den Bahnhof St. Apolonia unterhalb der Alfama führt und der erste Zug um 06:30 Uhr nach Porto geht. In gemütlicher Geschwindigkeit bewegen wir uns aus dem Bahnhof und machen uns auf unsere Reise in die zweitgrößte Stadt Portugals.
Porto ist nicht nur Namensgeber des westlichsten Landes auf der iberischen Halbinsel. Weltbekannt durch den Portwein und das Tor zum Douro Tal lädt die Stadt als UNESCO Weltkulturerbe zu einer kulinarischen und historischen Reise ein. Häufig übersehen auf der Karte oder bei der Reise in den Süden ist der Ort der perfekte Ausgangspunkt für unsere Tour im unbekannten Norden. Die Landschaft ist rau, schroff mit vielen grünen Akzenten versehen und von warmherzigen Menschen besiedelt. Ein Besuch des geschichtsträchtigen Ribeira mit den gepflasterten Straßen und des von Azulejos bunt bemalten Sao Bento Bahnhof ist ein Muss.
Dieser Eisenbahnhof des 19. Jahrhundert inmitten der Stadt gelegen, ist mit weit über 20.000 mehrheitlich in Blau gemalten Keramikfliesen in der Eingangshalle ein Prachtexemplar portugiesischer Kunst. Der Spaziergang durch die Innenstadt mit der beliebten Rua das Flores hat einen Charme, welche Nostalgie verspürt. Die Tradition ist an den Hausfassaden zu erkennen und man wünscht sich einen Blick in die Häuser zu werfen.
Einige der besten Restaurants und Cafes befinden sich in der Reichweite, doch dem Ruf des Douro, vorbei an architektonischen Höhepunkten, wie dem Palácio da Bolsa und der gotischen Kirche São Francisco, zieht einen magisch an. Hier schlängelt sich der Fluss die letzten Meter in den Atlantischen Ozean vorbei und zeigt den Zauber der Abendstimmung an der Bairro da Ribeira in einer dramatischen Melancholie, welche du nur hier erleben kannst.
Porto Sehenswürdigkeiten sind historisch und weltbekannt
Imposant erstreckt sich die Ponte Dom Luis I in einer Gesamtlänge von 385 Metern über das Gewässer und lässt die beiden Städte Porto und Vila Nova de Gaia zusammenwachsen. Hier präsentieren sich die bekannten Port Hersteller von Weltruhm und glitzern mit der Altstadt von Porto um die Wette.
Die Neuheit ist die erst unlängst eröffnete Casa Portuguesa do Pastel de Bacalhau. Dieses alte Warenlager wurde aufwendig renoviert und beherbergt einen mystischen Ort, der dich 100 Jahre in der Vergangenheit zurückversetzen wird. Klassiker der portugiesischen Literatur und der Welt befinden sich in den Buchregalen im Erdgeschoss und sind das perfekte Szenario um die 3 Sachen, für die Portugal berühmt ist, zur Geltung zu bringen: Portwein, den frischen Kabeljaufisch und den Käse aus der Serra da Estrela, das höchste Gebirge des portugiesischen Festlands.
Hier finden alle 3 Zutaten zusammen und werden in einem leckeren Fischbrot in geschmolzenen Käse mit einem Schluck Port serviert. Dazu ertönt Orgelmusik aus den Lautsprechern und wenn man geduldig ist, wird ein Orgelspieler seine Kunst live zu Ohr bringen. Was für ein perfekter Schlusspfiff für den ersten Abend in Porto.
Start in einen neuen Tag
Ein herzhaftes Frühstück mit einem Brot, Wurst und Käse ist der typische Start der Portugiesen. Ich favorisiere jedoch gleich einen Ausflug in die süßliche Fabrica de Pastells de Nata „Manteigaria“ mit meinem so sehr geliebten Puddingtörtchen.
Diese Padaria (Bäckerei) hat die himmlischsten Pastells de Nata im Angebot, welche ich lauwarm mit einem Schuss Zimt liebe. Ein Gaumenerlebnis der ganz besonderen Art um in den Tag zu starten. Porto hat eine Anzahl wunderbarer Architekturmerkmale, die nicht unmerkt bleiben. Dazu gehört die katholische Kirche Igreja do Carmo, mit meiner Meinung nach schönsten Keramikfliessen versehen, welche in blauer Farbe mit der Sonne um die Wette scheinen.
Die Kirche wurden im Jahre 1756 und 1768 erbaut und ist durch ein nur ein Meter weites Haus von der Nachbarkirche Igreja dos Carmelitas getrennt. Die Kirche war Teil eines Nonnenklosters, welches es heute nicht mehr gibt und man wollte sicherstellen, das es keine Verbindung mit der Igreja do Carmo gibt, weshalb man ein Haus zwischen den beiden Wände der Kirchen errichtet hat.
Grünanlagen mit Architektur
Eine hüglige Stadt wie Porto genießt es wunderbare Parkanlagen mit atemberaubendem Blick über den Douro zu haben. Der Park Jardins do Palácio de Cristal ist die makellose Alternative um sich zu entspannen und den Segelbooten auf dem Douro zuzusehen. In erhöhter Lage kann ein Blick auf das Wasser und die Portweinkeller der gegenüberliegenden Seite Vila Nova de Gaia die Wunden an den Füßen für einen Moment vergessen lassen.
Dieser romantische Garten wurden in den 1860er Jahren von der deutschen Landschaftsgestalterin Émile David entworfen und ist Heimat der Super-Bock Arena, welche für Konzerte, Kongresse und Ausstellungen benutzt wird. Unweit entfernt liegt die Casa da Musica, das städtische Konzerthaus und Heimat von drei Orchestern. Das 40 Meter hohe Gebäude ist in modularer Architektur von Polygon errichtet und bringt das Feeling des Guggenheim Museum aus Bilbao in die Stadt.
Die Straßenmusiker in den engen Gassen der Ribeira sorgen mit Klassikern wie Sweet home Alabama oder brasilianischen Songs, wie É Isso Ai von Ana Carolina für eine Gänsehautstimmung. Der Abend wird in einer der unzähligen Bars und Restaurants erfolgreich begossen.
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