Spurensuche in Kairo – Geschichte aus dem Orient Ägyptens
Eine Welt von 1000 und einer Nacht, so präsentiert sich Kairo als eine Weltstadt und die morgenländischen Erzählungen zitieren die Hauptstadt von Ägypten mit dem Satz „Wer Kairo nicht gesehen hat, hat die Welt nicht gesehen“.
Eine alles in sich verschlingende Metropole, die von einer schieren Größe dominiert ist, macht diesen Fleck Erde, der einst Wüstensand mit einem kleinen Stück fruchtbaren Boden war, zur größten Stadt der arabischen Welt. Man rechnet zwischen 20 und 30 Millionen Menschen, die diesen Ort als Heimat bezeichnen und sich hier in Ihrem Alltag im Orchester von Gehupe, Moscheen und Staus bewegen.
Der Verkehr ist das größte Problem in dieser so lebendigen Stadt, die definitiv niemals schläft, aber auch von kleinen Straßenzügen, die Entspannung versprechen, gesegnet ist. Dieses Schauspiel zwischen Hektik und Ruhe kann wie die Gezeiten am Meer beobachtet werden.
Die Mutter aller Flüsse, der Nil, war schon vor Jahrtausenden ein wichtiger Faktor bei der Entstehungsgeschichte von Ägypten und ist heute auch noch die Lebensader der Menschen. Das Wasser ist wie eine Magie und kann am besten an der legendären Corniche beobachtet werden. Was gibt es Schöneres als die Überquerung in einem der kleinen Boote, um von Ufer zu Ufer zu kommen? Die Einwohner der Stadt wissen um diese Schönheit und Ihnen ist der Fluss heilig und verankert im Leben und der Kultur.
Inhaltsverzeichnis
SEHENSWÜRDIGKEITEN KAIRO
KOPTISCHES VIERTEL
Das koptische Viertel, auch Fustat genannt, ist die älteste Siedlung Kairos und Heimat der ägyptischen Christen. Es ist ein Ort, an dem historisches geschehen ist und auch ein biblischer Moment sich entfaltet hat.
Hier steht mit dem ehemaligen Fort von Babylon eine römische Festung, die wieder einmal die unglaubliche Größe des vormaligen Römischen Reichs zeigt. Erbaut um das Jahr 30 vor Christus wurde am Ostufer des Nils in dieser strategisch wichtigen Lage ein Hafen errichtet, der die ankommenden Boote erst einmal mit einer Steuer belastete. Zeitgleich diente es als Schutz der Bevölkerung. Als die Muslime hier im Jahr 642 durch die Unterstützung der Christen in Ägypten ankamen, gab es in einem Zusammenschluss mit den hier ansässigen Kopten einen Kampf gegen die Römer, da es zwischen den Einheimischen und den Römern eine andere Auffassung von dem Abbild Jesus Christus und dem Christentum gab.
Auf den Grundsteinen dieser Festung wurde die Hängende Kirche von Kairo errichtet. Diese koptisch-orthodoxe Kirche war vom 11. – 13. Jahrhundert Sitz des koptischen Patriarchen von Alexandria. Der offizielle Name der Kirche lautet „Kirche der Heilligen Jungfrau Maria“. Die Erzählungen geben immer verschiedene Daten der ursprünglichen Entstehung und des Baus aus, was allerdings mit Sicherheit gesagt werden kann ist das dieses Gebäude seit dem 9. Jahrhundert in der heutigen Art Bestand hat und in einem Gewand von islamischer Baukultur mit Ornamenten verziert wurde.
Geprägt von Heiligenbildern und verziert mit Ebenholz finden sich hier heute die größte Sammlung der Welt von Artefakten und koptisch-christlichen Kunstwerken. Es ist ein Wallfahrtsort der Orthodoxen und mit Staunen kann man im gläsernen Fußboden die alten Mauern von Babylon sehen.
In einem Labyrinth von Gassen und spürbarer Geschichte windeln wir uns in Richtung eines Seligen Momentes und besuchen die Kirche des Heiligen Sergius und Bacchus, auch unter dem Namen Abu Sarga bekannt. Gewidmet ist dieser Bau den beiden Heiligen Sergius und Bacchus, welche im 4. Jahrhundert in einen Märtyrertod in Syrien ihr Leben ließen und von vielen Pilgern besucht wird.
Es handelt sich hierbei um eine Kirche, welche direkt über dem Ort errichtet wurde, wo man davon ausgeht, dass die Heilige Familie (Josef, Maria und das Christuskind) 3 Monate lang auf Ihren Reisen durch Ägypten verbrachte. In den Aufzählungen des Matthäusevangeliums findet man jedoch wenig Einblicke in diese Reise der Heiligen Familie, allerdings wird ausführlich in den außerkanonischen Schriften und koptischen Erzählungen mit dem Hinweis auf 25 Orte, welche bei der von Strapazen durchgeführten Wanderschaft besucht wurden, dargelegt.
Das Gebäude zählt zu den ältesten koptischen Kirchen Ägyptens und geht auf das 4. Jahrhundert zurück. Die Bedeutung dieses Ortes ist für die Geschichte von Bedeutung, da hier der Patriarch Isaac gewählt wurde.
▬ Empfohlene Tools für deinen Kairo Urlaub*
►Die besten Hotelangebote findest Du hier: https://bit.ly/3fsfIPd
► Die beste Kreditkarte, welche ich selber seit über 13 Jahren verwende: https://bit.ly/3CQes4d
►Die beste Auslandskrankenversicherung, die ich benutze: https://bit.ly/2SM3JpT
►Hier buche ich meine Flüge: https://bit.ly/3zsL3N0
*(Die Tools sind alle Affiliate-Link, es entstehen keine Zusatzkosten für Dich)
MEMPHIS – Die erste Hauptstadt von Ägypten
Doch der Ursprung dieser Region Kairos liegt ungefähr 18 Kilometer im Süden. Hier in Memphis, der ersten Hauptstadt des vereinten Ägypten, liegt einer der Grundsteine von Zivilisation und Geschichte. Einst eine blühende und lebendige Stadt, ist heute von dieser ehemaligen Bedeutung nur ein Hauch von Stein und Sand übrig geblieben.
Eine Statue des einstigen Königs Ramses 9., ein Abbild einer Sphinx, dessen Name man bis heute nicht kennt und für manch einen Hobbyarchäologen einen Vorgarten mit Skulpturen und Steinen – Memphis hat keine Tempel oder Jahrhunderte alte Anlagen mehr, da im Laufe der Zeit entweder die jährlichen Nilflutungen alles zerstört und das Sentiment weiter flussaufwärts getrieben hat oder die Menschen die ehemaligen Steine der glorreichen Grabstätten für den Bau in anderen Städten verwendete.
Die Lage am Beginn des Nildeltas sicherte Memphis Reichtum und Vollkommenheit für einige Dynastien und deren Niedergang ist zugleich eng mit der Bedeutung der Entwicklung der Mittelmeermetropole Alexandria verbunden, die in Konkurrenz zueinanderstanden. Heute ist das Leben hier sehr ruhig, vereinzelte Touristen schlendern durch diese Nachbarschaft oder man trifft sich in einem klassischen Restaurant zum Frühstück. Ägypten hat eine lange Tradition und dieser folgt man auch in der Gestalt der Speisen und die Menschen sind sehr stolz darauf.
Das typische Frühstück ist ein Stück Fladenbrot unter dem Namen Ta’ameya bekannt und in anderen Nationen sind die veganen Bratlinge als Falafel bekannt, gefüllt mit Auberginen ist es einfach nur lecker und perfekt, um in den Tag zu starten.
SAKKARA
Die Totenstadt Sakkara gilt als eine der bedeutendsten archäologischen Fundorte von Ägypten und geht auf den Gott Sokar zurück, der Lokalgott der Hauptstadt von Memphis war. Ein Freilichtmuseum erstreckt sich hier und beherbergt Katakomben, Pyramiden, Gräber und Mastabas. Ein Ausflug hierher kann den gesamten Tag in Anspruch nehmen. Die älteste Stufenpyramide des Landes, gewidmet König Djoser aus der 3. Dynastie befindet sich hier und man sollte hier nicht auf einen fachkundigen Tourguide verzichten, um das Optimum aus einer geführten Tour mit all den Ereignissen und Wissens Runden zu erfahren.
Das Ereignis des Besuchs einer echten Katakombe und der Erkundung von Hieroglyphen ist eine Zeitreise in diese Jahrtausendjahre alte Kultur und die Spurensuche nach neuen Geschichten und Relikten wird ganzjährig von Expertengruppen durchgeführt. Erst unlängst fand man weitere Grabkammern und Überraschungen, welche die ägyptische Chronik erweitern wird.
DOWNTOWN KAIRO
Unsere Tour bringt uns zurück in das Herz dieses vibrierenden Ortes, das lebendige Downtown Kairos. Das am Reißbrett entstandene Zentrum wurde bei einem Besuch des Governor Ismail Pascha in Paris inspiriert und von französischen Architekten zum damaligen Juwel des Orients erbaut. Die Stadtplanung legte Wert auf einen europäischen Stil mit breiten linearen Straßen, geometrischer Harmonie und einem sehr doch für die Zeit modernen Baustil.
Heute ist es ein Relikt aus einer vergangener Ära und demonstriert die Dimension für die Entwicklung des Landes. Leider wurde jedoch das Zentrum jahrzehntelang vernachlässigt, nachdem die Revolution von 1952 zu Bränden und Abbrucharbeiten an den Gebäuden führte. Die Oberschicht ist daraufhin vom Zentrum in die umliegenden Nachbarschaften gezogen und führte zu einem Verfall dieser Pracht.
In jüngster Zeit kam es jedoch zu einem Gedankenwechsel, die ästhetische Harmonie und Erhaltung dieser geschichtsträchtigen Gebäude zu wahren und an das Zeitalter des 21. Jahrhunderts anzupassen. Renovierungen durch städtische Behörden lassen die Hoffnung wecken, dass die Innenstadt wieder eines Tages im alten Glanz leuchtet.
Ein paar Schritte weiter befindet sich das historische Kairo. Bekannt auch unter dem Namen “Islamisches Kairo” ist dieser Ort ein UNESCO-Weltkulturerbe seit 1979 und zählt zu den ältesten islamischen Städten auf unserer Erde.
Prachtvoll im Gedanken an glorreiche Zeiten schlendert man El-Moez Straße entlang, erbaut im 11. Jahrhundert. Dieses Viertel erinnert an ein Freilichtmuseum mit wunderschönen Moscheen, Mausoleen und einer Koranschule. Heute noch befindet sich hier eines der ältesten Krankenhäuser der Welt, welches immer noch funktionsfähig ist. Problemlos kann man hier den Menschen beim Alltagsleben zusehen in diesem wachsamen Teil und ein Gefühl entwickeln, wie es war, hier vor 300, 400 Jahren gelebt zu haben.
Ägypten und der Orient sind nicht perfekt ohne einen Basar. Der legendäre Khan-Al-Khalili Markt geht auf das 14. Jahrhundert zurück und erstrahlt sowohl während des Tages als auch in einer gewissen Magie während den Abendstunden und besonders in der Nacht.
Es ist herrlich und einzigartig, hier den Handwerkern beim Erschaffen der Kunstgegenstände zuzuschauen. Das Labyrinth der schmalen Gassen bietet Einblicke in die Arbeitswelt der Glasbläser, Möbelmacher, Metallbearbeiter und den Alabasterschleiferen.
Es besteht hier die Möglichkeit, sein Verhandlungsgeschick und Kommunikationstalent auf die Probe zu stellen und vielleicht für die Familie und Freunde das ein oder andere Souvenir zu ersteigern. Doch das Schönste ist hier dem Treiben zuzuschauen beim Besuch eines der zahlreichen Kaffeehäuser und sich aus der Hektik von Kairo zu lösen.
ZITADELLE VON SALADIN
Erhabenen Hauptes erstreckt sich auf einem Hügel die Zitadelle von Saladin. Eine mittelalterliche Festung, welche seit 1979 zum Unesco-Weltkulturerbe zählt und einen spektakulären Blick auf den Moloch von Kairo bietet. Große, imposante Tore, geschmiedeten Türen und hohe Verteidigungsmauern mit Türmen umlaufen das weitläufige Gebäude und zeugen von der Stärke des Mauerwerks.
Während der Regentschaft unter den Osmanen wurde der Ort zu einem Regierungssitz für den Gouverneur Muhammed Ali Pascha ausgebaut. Für viele Einheimische ist die im Jahre 1828 bis 1848 erbaute Muhammad-Ali-Moschee die schönste der Gebetshäuser in der Stadt. Ein prächtiger Innenhof setzt einen Waschbrunnen gekonnt in Szene und die größte Outdoor Uhr von Ägypten, übrigens ein Geschenk aus Frankreich, überwacht das Geschehen.
Beim Betreten der Moschee fällt sofort die schöne Verarbeitung des Alabaster auf, dadurch ist das Haus auch unter dem Namen Alabastermoschee bekannt geworden. Die beeindruckende Größe und Form der Innenkuppel fällt sofort auf und die goldverzierten 6 Medaillons, welche den Namen der Propheten Mohamed, Ali und der vier Kalifen Omar, Ali, Othman und Abou Bakr tragen, rundet das Fotomotiv ab. Bei aller Liebe zur Architektur sollte man jedoch den unverbauten Blick auf das heutige Kairo vom Hügel aus nicht verpassen, denn am Horizont zeigen sich die berühmtesten Bauwerke des Landes, welche weltberühmt sind.
PYRAMIDEN VON GIZEH
Der grandiose Abschluss eines Besuchs in Kairo sind die Pyramiden von Giza. Man wünschte sich als Zeitzeuge bei der Entstehung dieses architektonischen Meisterwerks dabei gewesen zu sein. Bis heute ist das Geheimnis des Baus nirgends dokumentiert noch auffindbar und bleibt vermutlich bis zum Ende der Menschheit ein gut gelüftetes. Erhaben erstrecken sich hier auf einer Fläche von über 16.000 Hektar 3 Königinnenpyramiden, die Pyramide des Mykerinos, die Pyramide des Chephren und die stolze Cheops Pyramide, bekannt unter dem Namen „Große Pyramide“ in luftige Höhe.
Erbaut während der 4. Dynastie des alten Reichs im Alten Ägypten ist dieser Ort eines der beliebten Reiseziele und zugleich Fotomotiv der Touristen. Das Alte Ägypten erlebte zwischen der dritten und vierten Dynastie ein Reichtum und eine außergewöhnliche wirtschaftliche Entwicklung, was den Königen die Idee einbrachte, sich als Vermittler der Götter ein Denkmal auf Erden zu errichten, um auch nach dem Tod durch Opfergabe, Mumifizierung den Spirit in die Totenwelt zu transportieren und die ganzen Goldschätze, Lebensmittel, Lieblingskatze und sonstige Notwendigkeiten für das Jenseits mitzunehmen.
Der Bau einer Pyramide entwickelte sich zu einem Kult, der den Glauben schaffte, dass jeder, der auch nur in der Nähe des toten Königs begraben wurde, ob als Verwandter, Beamter oder Priester, von diesem Reichtum zehren konnte.
Heute sind die Grabkammern leer, jedoch haben die Ägypter es verstanden, den Kult in die Moderne zu übertragen und durch den Verkauf von Souvenirartikel, Kameltouren und spannenden Geschichten sowie einer Lasershow in den Abendstunden die Pyramiden so zu vermarkten, dass jeder in den eigenen 4 Wänden sich hoffentlich gerne an diesen Besuch erinnert.
Ein Relikt ist die Kalksteinstatue “Große Sphinx”, welche sich über 73 Meter Länge und 20 Meter Höhe erstreckt. Als ein Art Leibwächter der Pyramiden im Hintergrund liegt gemächlich der menschliche Körper mit dem Löwenkopf und sorgt für Zucht und Ordnung.
Bei einer Tour werden viele Geschichten, Mythen und Geheimnisse preisgegeben, jedoch steht die Mehrheit der Ägyptologen immer noch im Konflikt mit der genauen Entstehungsgeschichte der Statue, jedoch kann mit Sicherheit gesagt werden, dass die Interpretation der Stärke und Weitsicht der Figur überraschend und ein toller Kontrast ist für einen Aufenthalt in einer sehr bewegenden Metropole wie Kairo.
Ägypten mit Kairo ist erfrischend für neugierige Menschen, die auf der Suche nach einem Ziel sind, um in einen Teil der Entstehungsgeschichte der Menschheit und dessen Kultur einzutauchen. Der Austausch mit den Locals, die Spurensuche in einer Region, welche über 5000 Jahre alt und täglich neue spannende Erzählungen, Überraschungen und Fundstücke bietet, lassen mich mit einem positiven Gefühl in den Flieger zu meiner nächsten Destination steigen.
Kairo, ich komme eines Tages wieder!